Wer dauerhaft zu viel Pfunde auf die Waage bringt, gefährdet seine Gesundheit. Wie negativ der Einfluss von einem zu hohen Body-Mass-Index (BMI) ist, und dass dieser gefährlicher für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems ist als bisher angenommen, zeigt das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Über mehr als 10 Jahre wurden im Rahmen der Studie des Departments of Epidemiology and Public Health am University College London die Gesundheitsdaten von mehr als 120.000 Frauen und Männern gemessen und ausgewertet. Die Studienteilnehmer kamen sowohl aus Europa als auch aus den USA. Ziel der Untersuchungen war es unter anderem herauszufinden, welchen speziellen Einfluss Übergewicht auf Erkrankungen wie Diabetes, koronare Herzerkrankungen oder beispielsweise Schlaganfall haben könnte.
Das Ergebnis der Studie ließ bei den Wissenschaftlern große Besorgnis aufkommen. Denn der Einfluss eines zu hohen BMI auf die Gesundheit scheint noch negativer zu sein, als bisher angenommen. Je mehr Übergewicht die Teilnehmer hatten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen zu sein.
Bei einem leichten Übergewicht (BMI 25-30) verdoppelt sich bereits das Erkrankungsrisiko. Bei einer Adipositas ersten Grades (BMI 30-35) erhöht sich das Risiko bereits um das Fünffache. Bei noch höheren BMI-Werten (35-40 und höher) kann sich das Risiko für Gefäßerkankungen und weiteren Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sogar auf das 15-fache erhöhen!
Mediziner und Gesundheitsverbände sehen sich nun bestätigt, wie wichtig es ist, dem fortlaufend ansteigenden durchschnittlichen Körpergewicht vieler Menschen durch Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen entgegenzuwirken.
Außerdem sei es unabdingbar, bereits übergewichtige Menschen frühzeit auf Gefäßerkrankungen und weitere Krankheiten wie Diabetes zu untersuchen.
Während sich seit 1980 die Anzahl der Übergewichtigen in über 70 Ländern verdoppelt hat, sind zudem über 2/3 der globalen Todesfälle durch ein zu hohes Körpergewicht verursacht.
Kivimäki, M, et al.
Overweight, obesity, and risk of cardiometabolic multimorbidity: pooled analysis of individual-level data for 120 813 adults from 16 cohort studies from the USA and Europe:
Lancet Public Health
5/2017; 19(2): 277-285.