Die Kinder in den westlichen Industrieländern bewegen sich deutlich zu wenig und leiden daher im Vergleich zu früher zunehmend an Übergewicht. Sicherlich sehen die Ernährungsgewohnheiten vieler Kinder heutzutage zudem nicht immer unbedingt gesund aus: Die Ernährung enthält häufig zu viel Zucker. Zudem hat die körperliche Bewegung der Kinder im Durchschnitt um 13 % abgenommen.
Eines steht fest: Immer mehr Kinder tragen zu viel Körpergewicht mit sich herum. Nicht nur das Herz-Kreislauf-System, der Stoffwechsel oder Knochen und Gelenke der Kleinen, sondern auch das wichtige Leber-Organ wird durch unnötiges Übergewicht in Mitleidenschaft gezogen. Immer häufiger treten sogenannte nicht-alkoholische Fettleberschäden (NAFLD) auf. Dabei kommt es zur Anreicherung der Leberzellen mit kleinsten Fetttröpfchen. Wenn eine derartige Lebererkrankung unentdeckt und unbehandelt bleibt, kann sich eine chronische Lebererkrankung bis hin zur aggressiven Leberzirrhose entwickeln.
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist inzwischen die häufigste Ursache für eine chronische Lebererkrankung bei Kindern und Jugendlichen in industrialisierten Nationen geworden. Es wird angenommen, dass 3-10 % aller Kinder in den westlichen Industrienationen von einer NAFLD betroffen sind. Bei übergewichtigen Kindern liegt diese Krankheitshäufigkeit sehr viel höher. Bei 80 % der Kinder, bei denen eine Fettleber bereits vorhanden ist, ist diese auf körperliches Übergewicht zurückzuführen.
Eltern sollten also unbedingt auch vor diesem Hintergrund auf ein gesundes Körpergeicht ihres Nachwuchses achten. Hierbei liegt die oberste Priorität in ausreichender körperlicher Bewegung und den Verzicht auf zu viel Zucker in der Ernährung, damit sich die überflüssigen Pfunde erst gar nicht ansetzen. Da sich spätestens im Erwachsenenalter ohne Behandlung aus einer NAFLD nicht umkehrbare Leberschäden einstellen, sollten mögliche Früh-Anzeichen wie Trägheit und Müdigkeit ernst genommen werden.
Mosca, A. et al.
Serum uric acid concentrations and fructose consumption are independently associated with NASH in children and adolescents.
J Hepatol.
5/2017; 66(5): 1031-1036.